Keine Schokolade für Hunde und Katzen!

Keine Schokolade für Hunde und Katzen!


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Schokolade giftig für Hunde und Katzen!

Gerade über die Festtage ein topaktuelles Thema. Nicht selten wird beispielsweise der Hund ertappt, wie er sich über die Reste des beliebten Schokokuchens von Oma hermacht oder die Katze heimlich an den Schokokeksen knabbert. Oftmals werden den Tieren auch vom Besuch in vermeintlich guter Absicht mit Schokolade versorgt.

Bestimmt hat sich schon manch ein Tierbesitzer gefragt ob Schokolade überhaupt gesund für die Tiere ist oder wieviele Mengen dem Liebling nicht mehr gut tun.

Schokolade enthält den Stoff Theobromin. Dieser ähnelt chemisch und in seiner Wirkung dem Koffein und regt Herz, Gefässe und Zentralnervensystem kräftig an.

Theobromin ist ein sogenanntes Purinalkaloid. Es ist in der Kakaobohne enthalten, die zur Herstellung von Schokolade verwendet wird. Bitterschokolade und Zartbitter-Schokolade enthalten am meisten Kakao beziehungsweise Theobromin und sind damit am giftigsten für Hunde und Katzen. 

Die enthaltene Wirkstoffmenge hängt von der Art der Schokolade ab. Eine normale Tafel Vollmilchschokolade enthält ca. 1,5 mg Theobromin pro Gramm Schokolade, d.h. 150 mg in einer 100-g-Tafel. Ungesüsste Blockschokolade, die man zum Backen oder Zubereiten von Süssigkeiten verwendet, enthält zehnmal mehr Theobromin – fast 16 mg pro Gramm Schokolade. Kakaopulver enthält 1-3% Theobromin. Weisse Schokolade hingegen enthält keinen Kakao und somit auch kein Theobromin.

Da Hunde meist gefrässiger sind als Katzen, sind sie häufiger von einer Schokoladenvergiftung betroffen. Hat das Tier Schokolade gefressen, wird das Theobromin im Darm vollständig ins Blut aufgenommen. Von dort gelangt es in die Leber und setzt verschiedene Stoffwechselprozesse in Gang. So hemmt die Substanz in der Schokolade sogenannte Adenosinrezeptoren und die Phosphodiesterase (PDE-Hemmer) und führt dazu, dass die als Stresshormone bekannten Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin vermehrt ausgeschüttet werden.

Die giftige Dosis für Hunde liegt bei 200 mg pro kg Körpergewicht. Es sind jedoch auch Todesfälle bei einer Menge von nur 114 mg pro kg Körpergewicht bekannt.

Die Symptome einer Theobrominvergiftung sind vielfältig: Erbrechen, Durchfall, Hecheln, Unruhe, Erregung, Zittern, Diurese (häufige Harnausscheidung), Herzklopfen, unregelmässiger Puls, Bewusstseinsstörungen und Krämpfe. Von schweren, jedoch nicht tödlichen Vergiftungen sind Nierenschäden bekannt.

Ein grosser  und schwerer Hund mag eine ganze Tafel fressen können, ohne dass Vergiftungserscheinungen auftreten. Für einen kleinen, nur ein Kilogramm schweren Chihuahua hingegen kann diese Menge bereits tödlich sein.

Die Symptome können zwischen 4 und 15 Stunden, nachdem der Hund die Schokolade gefressen hat, auftreten.

Was tun, wenn das Haustier eindeutig zuviel Schokolade gefressen hat?

Ein spezifisches Gegengift gibt es nicht. Deshalb kann nur symptomatisch behandelt werden. Dazu gehören das Hervorrufen von Brechreiz, die Behandlung mit Aktivkohle und beruhigenden und krampflösenden Medikamenten, Infusionen sowie die Gabe von Herzmedikamenten. Auf jeden Fall gehört das Tier schnellstens zum Tierarzt, damit es dort fachgerecht versorgt wird.

Hunde scheiden Theobromin sehr viel langsamer aus als der Mensch. Deshalb besteht auch dann ein Vergiftungsrisiko, wenn der Hund regelmässig kleinere Mengen frisst.

So vermeiden Sie eine Schokoladenvergiftung:

  • Füttern Sie Ihr Tier nur mit Futter, das für Hunde bzw. Katzen geeignet ist.
  • Wenn es unbedingt Schokolade sein soll, kaufen Sie spezielle Hundeschokolade bzw. Katzenschokolade.
  • Informieren Sie Ihr Umfeld, alle die mit dem Tier zu tun haben, dass Schokolade nicht geeignet für Hunde und Katzen ist.
  • Bewahren Sie Schokolade immer ausser Reichweite Ihres Tieres auf, lassen Sie keine Teller mit Schoko-Leckereien unbeaufsichtigt stehen.

Interessanter Nebeneffekt:
Man widersteht auch selbst der Versuchung und nascht weniger, was auch eindeutige Vorteile haben kann. 🙂

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