Wie entschleunigt man aufgedrehte Hunde am besten? Hier geben wir Ihnen vier Tipps zur effektiven Hundeberuhigung. Zunächst muss man verstehen, dass sich die Gemütslage des Menschen unmittelbar auf den Hund überträgt. Ist der Mensch nervös, unstet und rastlos, dann können Sie die Uhr danach stellen, nach einigen Minuten ist der Hund ebenso aufgeregt. Dies ist auch in umgekehrter Richtung zu beobachten. Die Unruhe des Hundes überträgt sich leider auch auf viele Hundebesitzer. Daher ist hier (wie so oft bei der erfolgreichen Hundeerziehung) Selbstreflektion angesagt.
Tipp 1 - Selbst ruhig bleiben
Geht die Unruhe vom Hund aus, reagieren Sie nicht aussergewöhnlich. Bleiben Sie ruhig, vermeiden Sie Blickkontakt, ignorieren Sie den Hund. Streicheln Sie nicht den Hund. Dies wäre eine Negativbestätigung, die ihn nur ermuntert. Im Gegenteil, bleiben Sie einfach mal zwei bis drei Minuten ruhig stehen, ohne etwas zu machen. Im Normalfall sollte der Hund nun ruhiger werden.
Tipp 2 - Die richtige Beschäftigung
Es geht nicht nur darum, den Hund durch körperliche Aktivität zu fordern. Je nach Rasse dürfte das auch eine stundenlange Prozedur werden. Es gilt, mit dem jeweiligen Hund die richtige Beschäftigung durchzuführen. Das können Konzentrations- oder Nasenarbeiten, Koordinations- oder Geschicklichkeitsübungen sein. Muss der Hund in schwierigem Gelände etwas durch Schnüffeln finden, muss er Hindernisse überwinden, sich fokussieren - hier gibt es viele Möglichkeiten. Der Idealfall für eine natürliche Hundeberuhigung ist ein Mix aus verschiedenen Herausforderungen.
Wichtig dabei ist, dass der Hund die Anweisungen in ruhigem Ton bekommt, ohne Hektik in der Stimme. Das würde sonst wieder als Verhaltensverstärker wirken.
Hier sollte man zudem darauf hinarbeiten, die Aufgaben zu bestehen ohne Leckerlis als Belohnung geben zu müssen. Konditioniert man den Hund auf die Leckerlis, kann es nämlich passieren, dass er die Übungen um so schneller (und aufgeregter) absolviert, nur um an die ersehnte Belohnung zu kommen.
Tipp 3 - Ausreichend Schlaf
Was bei uns Menschen zählt, gilt auch bei Tieren. Unausgeschlafene Hunde sind hektisch und nervös. Gönnen Sie dem Hund ausreichend Ruhephasen. Der Hund schläft und döst ca. 18 Stunden am Tag. Selbst wenn der Hund Ihnen ständig im Haus hinterherläuft, ist das keine Entspannung für den Hund. Trainieren Sie ihm an, dass er auch mal eine Zeitlang am selben Platz bleibt. Eine Hundebox kann hier die geeignete Lösung für den Anfang sein.
Tipp 4 - Berührung, aber richtig
Sollte das Nichtbeachten des Hundes nicht zum gewünschten Ergebnis führen, zum Beispiel weil keine Zeit dafür bleibt, dann berühren Sie Ihren Hund ganz ruhig. Streichen Sie mit langsamen Bewegungen an seinem Fell hinunter. Auf gar keinen Fall knuddeln und hektisch liebkosen. Das wird als Aufforderung zum Spiel gewertet und ist der Situation nicht förderlich. Sie sind der “Rudelführer” und haben alles im Griff! Und Sie sind es auch, der für eine gekonnte Hundeberuhigung zuständig ist.
Know-How
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