Die richtige Hundeleine gehört zur fundamentalen Ausstattung Ihrer Gassirunden mit Ihrem Vierbeiner. Die Auswahl an Hundeleinen ist riesig und der Hundebesitzer oft überfragt mit der richtigen Wahl der Leine.
Grundsätzlich ist vor dem Kauf einer Hundeleine zu überlegen, welche Funktionen diese erfüllen soll. Für welche Funktion brauchen Sie die Leine und wann soll sie benutzt werden? Möchten Sie nur, dass Ihr Hund beim abendlichen Spaziergang durch die Stadt sicher in Ihrer Nähe bleibt oder soll die Leine bestimmten Trainingszwecken dienen? Ein weiterer entscheidender Faktor bei der richtigen Wahl der Hundeleine ist natürlich Ihr Hund!
Im Nachfolgenden erhalten Sie einen Überblick über die gängigsten Leinenarten und Ihre Funktionalität.
Die Führleine
Bei der Führleine handelt es sich um ein universelles Modell, bei dem ein Karabinerhaken in das Halsband oder das Geschirr eingehakt wird und eine Handschlaufe dem Hundehalter einen guten Halt gibt. Sie besteht meistens aus Nylon oder Leder und ist in der Regel 1,5 bis 3 Meter lang. Viele Modelle lassen sich durch verschiedene Ösen in der Grösse verstellen, was den Kauf mehrerer Leinen ersparen soll.
Die Führleine eignet sich besonders für Welpen oder Hunde mit wenig Erfahrung, zum Leinentraining oder bei ängstlichen Hunden, da sie Ihnen die direkte Kontrolle und Kommunikation mit Ihrem Hund ermöglicht.
Die Flexi-Leine
Eine sehr praktischer Leinentyp ist die sogenannte Flexi-Leine (auch Roll-Leine genannt). Sie besteht aus einem Kunststoffgehäuse, in dem sich ein Rollmechanismus befindet, der die meist sehr dünne Leine automatisch aufrollt. Das hat den Vorteil, dass die Leine nicht auf dem Boden liegt und somit nicht schmutzig wird. Da der Hund einen gewissen Zug zum Abrollen der Leine aufwenden muss, befindet sich diese permanent unter Spannung. Gerade wenn Sie mit Ihrem Hund die Leinenführigkeit üben wollen, sollten Sie ein anderes Leinenmodell bevorzugen. Auch für grosse Hunde eignet sich diese Leine nur bedingt, da einem die Leine deutlich leichter aus der Hand gerissen werden kann. Die Verletzungsgefahr des Hundehalters kann zudem sehr hoch sein, wenn beim Ziehen des Hundes reflexartig in die Leine gegriffen wird. Hierbei kann es zu Verbrennungen und Quetschung der Finger kommen.
Neben den drei Hauptarten von Leinen gibt es noch eine grosse Auswahl an Leinen, die nicht für den täglichen Gebrauch bestimmt sind, sondern für bestimmte Zwecke.
Die Joggingleine
Bei der Joggingleine handelt es sich beispielsweise um eine Leine für das gemeinsame Lauftraining mit dem Vierbeiner. Sie besteht aus einem Bauchgurt für den Menschen und einer daran befestigten Leine mit einem elastischen Rückdämpfer, der ein Ziehen oder abruptes Stehenbleiben des Hundes abfedern soll. Sie können damit konzentriert joggen und müssen nicht ständig die Leine in Ihren Händen sortieren.
Sollten Sie lieber Fahrrad fahren wollen, gibt es natürlich auch eine passende Fahrrad-Leine für Ihren Hund. Sie besitzt eine starre Verbindung, die am Fahrrad befestigt wird, somit verhindert, dass der Hund in die Speichen läuft. Natürlich sollte die Leinenführigkeit bei der Verwendung dieser Leine gefestigt sein.
Die Agility-Leine
Als Trainingsleine wird häufig die sogenannte Retrieverleine verwendet (auch Agility-Leine genannt). Diese Leinen sind Halsband und Hundeleine in einem Stück, was ein schnelles An- und Ableinen im Training erleichtern soll. Sie wurden ursprünglich für die Jagd entwickelt, um den Hund so schnell wie möglich losrennen lassen zu können.
Alle Leinentypen sind in nahezu allen verfügbaren Materialen erhältlich. Dabei ist Leder das klassische Material für eine Hundeleine. Lederleinen sind sehr langlebig, benötigen allerdings auch relativ viel Pflege. Sie können durch entsprechende Lederpflege zwar unempfindlicher gegenüber Wasser gemacht werden, dennoch sollte sie nie ganz durchweichen.
Für ausgedehnte Spaziergänge im Regen eignen sich Leinen aus synthetischem Leder besser. Sie sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich und deutlich günstiger als Leinen aus Echtleder. Allerdings unterscheiden sie sich in der Haltbarkeit deutlich voneinander.
Hier kann die Nylonleine am meisten überzeugen. Sie ist robust, pflegeleicht und vergleichsweise günstig. Nylon ist sehr leicht und in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Für Spaziergänge im Dunkeln eignen sich Nylonleinen mit eingearbeiteten Reflektoren.
Für Schleppleinen eignet sich am besten Biothane, da es wasserabweisend ist und sich nicht mit Wasser vollsaugen kann. Daneben ist es nahezu unverwüstlich und besonders leicht zu reinigen.
Welche Breite Ihre Leine haben soll, hängt massgeblich vom Gewicht Ihres Hundes ab. Je grösser der Hund, desto breiter sollte auch die Leine sein. Eine schmale Leine könnte bei entsprechendem Zug Ihres Vierbeiners schneller reissen. Die Breite spielt also eine erhebliche Rolle für die Sicherheit Ihres Hundes.
Grundsätzlich sollten Sie sich vor dem Kauf einer Hundeleine also immer fragen, was genau Sie damit vorhaben. Wo gehen Sie mit Ihrem Vierbeiner spazieren? In der Stadt werden Sie eine andere Leine benötigen als im Wald oder auf dem Feld. Geht ihr Hund gerne schwimmen? Dann sollte die Leine wasserfest sein. Zieht ihr Hund beim Spaziergang? Dann nehmen Sie lieber keine Flexi-Leine. Ist ihr Hund klein oder sogar noch ein Welpe? Nehmen Sie für Ihren kleinen Vierbeiner eine Leine, die möglichst leicht ist. Für Welpen eignen sich zudem kurze Leinen besser.
Entscheiden Sie individuell nach den Bedürfnissen Ihres Hundes in verschiedenen Situationen. Es ist daher auch zu empfehlen, mehr als nur eine Leine zu besitzen.
Know-How
Alles zur Stressvermeidung bei Hundebegegnungen - hier mehr erfahren.