Wie lange darf der Spaziergang mit dem Welpen sein?

Wie lange darf der Spaziergang mit dem Welpen sein?


6 Minuten Lesezeit

Ein Welpe zieht ins Haus. Gerade die erste Zeit mit dem neuen Familienmitglied ist aufregend und es gibt viel zu entdecken. Das gilt besonders für Spaziergänge mit Welpen!

Der folgende Artikel informiert über das Spazieren gehen mit Welpen und nimmt besonders die Dauer, Gestaltung und den Umgang mit Mitmenschen und anderen Hunden in den Fokus.

Die Dauer von Spaziergängen
Eine alte Faustregel besagt, dass für jede Woche, die der Welpe alt ist, ungefähr eine Minute spazieren gegangen werden kann. Das bedeutet, dass bei einem Alter von neun Wochen der Hund ungefähr neun Minuten spazieren gehen sollte.

Gründe hierfür sind seine mentale und körperliche Entwicklung: Zum einen benötigen Welpen viel Ruhe. Gerade bei Spaziergängen erleben sie viele neue Reize, die sie erst einmal verarbeiten müssen. Ist das Hundekind als Welpe gewöhnt, den ganzen Tag beschäftigt zu werden, wird es im Erwachsenenalter weiterhin diese Beschäftigung fordern. Dies ist wiederum unmöglich für berufstätige Hundebesitzer.

Die Bänder, Knochen und Sehnen müssen sich bei Hundekindern noch entwickeln. Wenn sie körperlich überfordert werden, können hieraus langfristige, gesundheitliche Schäden resultieren.

Aus diesem Grund sollten Halter lieber kurze und dafür regelmässige Spaziergänge mit ihren Hunden unternehmen und neue Reize wohldosiert in diesen setzen.

Gestaltung der Spaziergänge
Um neue Reize für den Welpen zu setzen und die Spaziergänge interessant zu gestalten, können Halter ihre Schrittgeschwindigkeit während des Spazierganges verändern. Die Hundekinder sollten zudem neue Orte und neue Wege, wohldosiert, kennenlernen.

Doch nicht nur das: Halter können sich selber interessant machen, indem sie verschiedene Bodenuntergründe zum Gehen wählen (zum Beispiel Gras) und Hindernisse spielerisch mit dem Hund bewältigen (zum Beispiel über Baumstämme hüpfen). Natürliche Elemente bieten sich für Übungen und ebenfalls spielerische Abwechslung an (zum Beispiel Bäume für einen Slalom nutzen).

Um die Aufmerksamkeit der Welpen fördern, können Halter Richtungswechsel bei den Spaziergängen einbauen und das Tier loben, wenn es folgt. Halter sollten während der Spaziergänge mit positivem Beispiel vorangehen und aufmerksam den eigenen Hund und die Umwelt im Blick haben.

Achtung: Bei diesen Übungsanregungen ist es ebenfalls wichtig, den Hund nicht zu überfordern.

Andere Mitmenschen
Ein Welpe bleibt natürlich von dem menschlichen Umfeld nicht bemerkt, ganz im Gegenteil: Halter sollten sich daran gewöhnen, dass andere Menschen den Hund streicheln wollen, das Streicheln durch andere Mitmenschen auf Spaziergängen sollten sie jedoch von Beginn an unterbinden.

Gründe hierfür sind, dass die jungen Hunde nicht zu anderen Mitmenschen in freudiger Erwartung hinrennen sollen. Sind die Tiere nämlich erst einmal ausgewachsen und schwer, ist dieses Verhalten anstrengend. Auch ein Hochspringen an andere Personen ist von Anfang an tabu.

Halter sollten auf Spaziergängen Abstand zu anderen Fussgängern, Radfahrern und neuen Situationen halten. Der Welpe sollte sich jede Situation in Ruhe anschauen können, um angstfrei auf andere Mitmenschen, spielende Kinder, Jogger oder Radfahrer zu reagieren.

Bei Unsicherheit des Hundes sollten Halter diesem immer Sicherheit und Ruhe vermitteln können. Bei Ängsten und Unsicherheit können Halter und Hund gemeinsam auf bestimmte Situationen, Menschen oder Gegenstände zugehen, um dem Welpen die Angst zu nehmen. Halter sollen Welpen ihre Umwelt zeigen und ihnen die Angst vor Unbekanntem nehmen.

Solche Situationen sollen von dem Hund als positiv abgespeichert werden. Ein Lob kann hierbei unterstützen.

Andere Hunde
Fremde Hunde dürfen niemals angesprungen werden!

Aus diesem Grund ist es wichtig, unabhängig, ob Welpe oder erwachsener Hund, dass der Hund bei Begegnungen mit anderen Hunden immer angeleint wird.

Kontakte mit anderen Hunden sind für Welpen wichtig. Diese müssen aber gut im Voraus ausgewählt sein, da sie prägend für die Sozialisation der jungen Hunde sind. Aus diesem Grund eignet sich für die Kontaktpflege die Teilnahme an einer Welpenspielstunde bei einer ausgewählten Hundeschule mehr, als beim Spazieren gehen.

Soll der junge Hund Kontakt beim Spaziergang mit anderen Hunden haben, ist erst deren Besitzer um Erlaubnis sowie zu dem Verhalten des anderen Hundes zu fragen. Nicht jeder Hund reagiert freudig auf Welpen, manche verhalten sich genervt oder grob. Unschöne Begegnungen mit anderen Hunden beim Spazieren gehen können langfristige Probleme bei dem jungen Tier auslösen.

Freilauf bedeutet Verantwortung
Während der Spaziergänge können die jungen Hunde freilaufen, sofern in der Nähe kein Verkehr vorhanden ist.

Beim Freilauf sollten Halter ihren Hund zwischendurch zu sich rufen und belohnen. Der junge Hund muss lernen, dass ihm beim Rückruf etwas Tolles erwartet, sodass er gerne kommt. Nach dem Rückruf sollte der Hund deswegen nicht wieder sofort an die Leine genommen werden, auch wenn Halter die Tiere während dem Freilauf regelmässig anleinen sollten, um beide Phasen zu normalisieren.

Hundehalter sollten ihren Hund beim Freilauf nur zurückrufen, wenn sie sich sicher sind, dass das Tier nicht abgelenkt ist und zuverlässig kommt. Ist das Tier abgelenkt und kommt nicht, lernt es, dass es Rückrufe ignorieren kann.

Freilaufen und Rückrufe können zu Beginn an einer langen Leine geübt werden.

Die benötigte Ausrüstung
Für Spaziergänge mit den jungen Hunden benötigen Halter Halsband und Leine oder ein passendes Geschirr, Leckerlis und Kotbeutel.

Berücksichtigt man alle diese Punkte, steht einem vergnüglichen Spaziergang mit dem Welpen nichts mehr im Wege. Im Gegenteil, man schafft unvergessliche Momente.

Know-How
Wie gross wird mein Hund? Hier mehr erfahren?

« Back to Blog